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Gedanken zum Monatsspruch April 2020
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Gegen die Furcht

„Das hatten wir leider nicht geregelt.“  Immer mal wieder höre ich das Bedauern, wenn ich bei Beerdigungsgesprächen danach frage, ob der Verstorbene eine Patientenverfügung oder eine Vorsorgevollmacht hinterlassen hat. Es wäre gut gewesen, gut darüber zu sprechen, was passieren kann, wenn es ans Sterben geht, und wie die Angehörigen über die erwünschte medizinische Versorgung entscheiden sollen. Nun kam Vieles unvorbereitet, vielleicht ganz anders, als es dem Verstorbenen recht gewesen wäre.
Viele Menschen scheuen sich mit ihren kranken Angehörigen über das kommende Ende des Lebens zu reden. Dabei hilft es allen, wenn Wünsche und Befürchtungen ausgesprochen werden. Wenn verbindlich niedergelegt ist, was vor dem Tod geschehen und vor allem, was nicht geschehen soll. Es stärkt die Beziehung und das Vertrauen, dass ein Mensch bis zuletzt begleitet und respektiert wird.
Ich glaube, diese Sprachlosigkeit hat damit zu tun, dass sich niemand gerne mit dem Sterben auseinandersetzt. Dabei ist der Tod doch eine Alltäglichkeit. Das ist unausweichlich: alles, was geschaffen ist und lebt, vergeht einmal. Der Apostel Paulus hat für diese Tatsache im 1. Korintherbrief drastische Worte gefunden: „Es wird gesät verweslich.“
„Darüber haben wir nicht gesprochen.“ Auch diesen Satz höre ich oft bei den Beerdigungsgesprächen. Was kommt nach dem Tod? Was hat der Verstorbene geglaubt, was hat die Sterbende erwartet? Hat sie auf die Auferstehung gehofft? Auf etwas, das bleibt?
Dabei ist es gut, wenn Menschen über ihre eigenen Grenzen hinaus vertrauen können. Vor 2000 Jahren fanden die Jüngerinnen das Grab Jesu verlassen, Jesus aber lebendig vor. Glaubende Menschen hoffen darauf, dass etwas Gutes kommt, wenn sie diese Welt verlassen müssen. Sie trösten sich, dass nach dem eigenen Begräbnis ein anderes Leben beginnt, das neu und unvergänglich ist. Gottes bergende Hand wartet auf uns. Der Apostel Paulus redet gegen die Furcht vor dem Tod, indem er einlädt, im Leben, vor dem Sterben darauf zu vertrauen: „Es wird auferstehen unverweslich.“

Pfarrer Alfred Hocke,
Obervellmar

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